Claudi: Gruppentraining ist schön. Aber nur, wenn man vorn ist und auf die anderen warten darf. Doof ist, wenn man hinterher hetzt und keinen Anschluss findet, obwohl Lunge und Beine alles in ihrer Macht stehende tun. Jetzt ratet mal, welchen Part die Gar-nicht-mehr-so-oft-auf-der-Couch-Gazellen übernommen haben? Falsch. Wir waren in der Mitte.
Fenja: Meine Hyperaktivität macht mich langsam kirre. Meine Couch vermisst mich wahrscheinlich schon. Oh je... Aber wenn man schon mal so halb vorne dabei ist...
Claudi: Beim Lauftreff mit Supercoach Roy Fischer und seinen beiden Cracks hatte ich ja das schlimmste befürchtet. Und das kam dann auch in Form eines miesen hundsgemeinen menschenfeindlichen sadistischen Anstiegs vom Seeschloss Monrepos zur Burg Hohenasperg. Wie von Zauberhand setzten sich die Cracks wieselflink an die Spitze, nur Papa Roy betreute die zurückgebliebenen Teamgenossen. Und wir? Schau an, wir rasen hinter den Wieseln her und bleiben in SICHTWEITE. Die Lunge brennt. Ich stelle fest: Wenn ich kurz vorm Kollaps bin, beginne ich die Zunge zu rollen. Da lässt sich die Luft besser einsaugen. Zum Glück sieht das keine Sau, weil Läufer sich nie umdrehen oder neuderdings hinter mir sind (eher selten). Zurück rollt´s flüssig, die Gazellen geben Vollgas, sind vor allen anderen und werden gelobt. Geht runter wie Öl. Schön. Nur die Beine jammern.
Fenja: Und die Lungen schreien nach Luft. Aber schön immer im Takt bleiben,
einatmen, ausatmen. Die Schmerzen ignorieren. "Du Sadist", schreit mein
Körper. "Masochistin", denke ich insgeheim. Und: "Halt die Klappe. Wir
kriegen das hin."
Claudi: Am übernächsten Tag laufe ich mit dem Zukünftigen mal wieder durch thüringer Gefilde. Der Waldboden federt, die Vöglein singen und die Blüten sprießen. Nur ich hab miese Laune. Meine Muskeln meckern, der Kreislauf wackelt und überhaupt. Warum zum Teufel ist der Kerl mit seinem überschaubaren Training von rund zwei Läufchen in der Woche so flott? Ich schieb´s aufs Testosteron und werde zur Tempo-Bremse. Phil frohlockt heimlich genug um nicht zum Heulen zu bringen und gibt sich gönnerhaft lahmarschig. Das Tempotraining hat mir also zugesetzt, der Körper verlangt nach Pause.
Fenja: Währenddessen treffe ich mich mit den anderen Rookies, um die Radelstrecke abzuradeln und die Laufstrecke zu checken. Ich Obercrack weiß ja mittlerweile, wo es langgeht. Hat auch lange genug gedauert. Samstags dann der Battle: Herausforderung. Man fängt ja an, sich mit anderen zu
vergleichen. Ich mache eine kleine Liste, was ich die Woche über so sportlich auf die Beine gestellt habe. Fast platze ich vor Stolz: Letzte Woche 1 Einheit schwimmen, 2 Einheiten Rad, 1 x imPuls, 3x laufen. davon zweimal Koppeltraining. Das Schlimme? Ich laufe nicht mehr wie besoffen, wenn ich vom Rad steige. Traue langsam, mich bergab auf den Lenker zu legen. Werde schneller - bei allem! Donnerstag beim Laufen zunächst sogar 5:30er Schnitt, gestern anfangs sogar 3:30er. Das lässt natürlich nach... Die Retourkutsche lässt nicht lange auf sich warten. "Du wurdest herausgefordert", steht als Betreff in der Email, die mir sagt, wie schnell jemand eine gewisse Strecke gelaufen ist. Gäääähn... Kann ich schon lange... Na gut, vielleicht auch nicht. Aber so gegenseitig piesacken macht Fun.
Claudi: Pause? Der Trainingsplan pfeift auf solche Kinkerlitzchen. Einen Tag später gehe ich mit meinem Herrn Vater radeln. Sein Rennrad Marke Steppenwolf und ich brauchen ein paar Kilometer, um uns aneinander zu gewöhnen. Dann aber genieße ich den Ausflug. Mein alter Herr ist unerwartet flott, aber noch weit unter meinem gewohnten Rad-Tempo. Ich sprinte die Hügel hoch und warte oben. Zack, der Müdigkeitseinbruch ist überwunden. Die Muskeln sind wieder da. Ich fühle mich toll. Geht doch. Das Koppeltraining am Dienstag kann kommen.
Fenja: Sonntags schreit mein zarter Körper dann nach Erholung. Mein linker Oberarm tut weh. Außerdem finde ich in meinem Kleiderschrank nahezu alles. Nur keine Sporthosen mehr!!! Von T-Shirts ganz zu schweigen. Warum? Alle in der Wäsche! Und für das kurze Rennhöschen ist es noch ein bisschen zu kalt. Das muss sich gedulden, bis es wieder spazierengehen darf.
Donnerstag, 25. April 2013
Das Land der (Alb-)Träume...
Woran merkt man, dass der Triathlon näher rückt und man vollkommen untrainiert ist? Am schlechten Gewissen, das nachts kommt und sich in vollkommen wirren Träumen äußert. Nach einem langen Tag sinkt man erleichtert ins Nest.
Und dann - der pure Wahnsinn! Es ist Sonntag, der 12. Mai 2013. Nach monatelangem Training nehme ich den Weg nach Steinheim auf mich. Aber irgendwie ist alles anders als im vergangenen Jahr, als ich lediglich als Zugucker und Schreiberling vor Ort war. Es fängt schon beim Schwimmen an. Das Schwimmbecken scheint vollkommen überfüllt zu sein. Einige tragen Schwimmflügel, ich selbst bin zum Gürteltier (Aquajogger) mutiert. Sollte dies tatsächlich mal so sein - steinigt mich! Mit chaotischen Planschereien geht das Spektakel los. Jede Gummiflosse, jeder Korken kämpft um das eigene Überleben. Und doch ist das Drama noch längst nicht ausgestanden. Nacheinander müssen wir durch einen Tunnel - nein, es ist eine Riesenrutsche. Organisator und Moderator Achim Seiter hat sich eine neue Schikane ausgedacht. Mitsamt Moosgummi-Gürtel um die Hüfte rutschen alle Triathleten das alberne Ding hinunter.
Die stille Hoffnung, dass der Wahnsinn damit endlich ein Ende hat, stirbt nach der Rutschpartie. Jetzt geht es erst richtig los! Angesichts dessen, dass ich in diesem Jahr noch auf Hochzeiten (Claudis etwa) und ähnlichen Anlässen rumhopfe, beschäftigt mich seit einiger Zeit die perfekte Abendmode. Dass man die im Traum verarbeitet, wusste ich bis dato auch nicht. Eine Modenschau im Wellarium - es erscheint zu logisch, dass das schicke Abendkleid in der Chlorbrühe vorgeführt wird. Welche Disziplin soll das eigentlich sein?
Doch irgendwann ist auch das geschafft. Heidi Klum würde zwar meckern, aber die hat meines Wissens auch noch nie einen Triathlon im Ballkleid bestritten. Triefend nass steige ich aus dem Schwimmbecken und haste zu meinem Fahrrad. UND DANN HAT DIESES VERMALEDEITE DING EINEN PLATTEN!
Schweißgebadet wache ich auf... Endlich! Panik vor dem 12. Mai? Kaum...
Und dann - der pure Wahnsinn! Es ist Sonntag, der 12. Mai 2013. Nach monatelangem Training nehme ich den Weg nach Steinheim auf mich. Aber irgendwie ist alles anders als im vergangenen Jahr, als ich lediglich als Zugucker und Schreiberling vor Ort war. Es fängt schon beim Schwimmen an. Das Schwimmbecken scheint vollkommen überfüllt zu sein. Einige tragen Schwimmflügel, ich selbst bin zum Gürteltier (Aquajogger) mutiert. Sollte dies tatsächlich mal so sein - steinigt mich! Mit chaotischen Planschereien geht das Spektakel los. Jede Gummiflosse, jeder Korken kämpft um das eigene Überleben. Und doch ist das Drama noch längst nicht ausgestanden. Nacheinander müssen wir durch einen Tunnel - nein, es ist eine Riesenrutsche. Organisator und Moderator Achim Seiter hat sich eine neue Schikane ausgedacht. Mitsamt Moosgummi-Gürtel um die Hüfte rutschen alle Triathleten das alberne Ding hinunter.
Die stille Hoffnung, dass der Wahnsinn damit endlich ein Ende hat, stirbt nach der Rutschpartie. Jetzt geht es erst richtig los! Angesichts dessen, dass ich in diesem Jahr noch auf Hochzeiten (Claudis etwa) und ähnlichen Anlässen rumhopfe, beschäftigt mich seit einiger Zeit die perfekte Abendmode. Dass man die im Traum verarbeitet, wusste ich bis dato auch nicht. Eine Modenschau im Wellarium - es erscheint zu logisch, dass das schicke Abendkleid in der Chlorbrühe vorgeführt wird. Welche Disziplin soll das eigentlich sein?
Doch irgendwann ist auch das geschafft. Heidi Klum würde zwar meckern, aber die hat meines Wissens auch noch nie einen Triathlon im Ballkleid bestritten. Triefend nass steige ich aus dem Schwimmbecken und haste zu meinem Fahrrad. UND DANN HAT DIESES VERMALEDEITE DING EINEN PLATTEN!
Schweißgebadet wache ich auf... Endlich! Panik vor dem 12. Mai? Kaum...
Sonntag, 21. April 2013
Intervalltraining auf Abwegen
Fenja: Man sagt Frauen ja nach, dass sie mit dem Begriff der Orientierung auf dem Kriegsfuß stehen. Warum zur Hölle sind Claudi und ich manchmal doch typische Frauen? Die Situation: Wir wollen die Triathlonstrecke abfahren. Habe sogar extra den Plan ausgedruckt.
Claudi: Achja, der Plan. Auf dem sind weder Himmelsrichtung noch Straßennamen noch Entfernungen vermerkt. Letzte Woche war ich für die Zeitung auf einer Vernissage für abstrakte Kunst - die Gemälde kamen dem Plan recht nahe. Es lag also nur zu zwei Dritteln an uns. Außerdem: Man kann es auch Intervall-Training nennen. Gas geben, langsam werden, anhalten, auf den Plan gucken und wieder von vorn.
Fenja: Mitten im Wohngebiet wissen wir irgendwann: Sackgasse: Es geht nicht mehr weiter. Also umdrehen. Im zigsten Anlauf haben wir es irgendwann geschafft. Wir haben die richtige Strecke gefunden! Langsam verstehen sich mein Radel und ich auch besser. Die Berge sind nicht mehr ganz so steil.
Claudi: Ok, also steil wie der "Todeshügel" letzte Woche waren sie tatsächlich nicht. Aber stimmt, Fenja kurbelt dynamischer. Und ich liebe die zweite Disziplin sowieso. Radfahren ist einfach mein Sport. Am tollsten sind Hügel (Berge gibt es im Bottwartal nicht. Zumindest keine, die den Namen aus meiner thüringer Sicht verdienen). Kurz anstrengen (manchmal auch lang) und schon kommt die nächste Abfahrt. Herrlich!
Fenja: Dienstags ist wieder Schwimmtraining. Nachdem ich schon gefühlte 20 Stunden am Computer saß, die glänzende Idee: wir genießen vor dem Schwimmen ein wenig die Landschaft und radeln nach Freiberg. Claudi leiht mir einen Rucksack und schon können die Schnattertanten los.
Claudi: Es ist Frühling. Da ist es psychisch anstrengender, mit dem Auto zum Bad zu fahren - vor allem im Berufsverkehr. So rollen wir gemütlich am Neckar entlang und genießen die Angriffe der Killer-Pollen und der Kleingartenfeuer. Am Schwimmbad angekommen stinken wir wie frisch vom Grill. Grill? Ich hab schon wieder Hunger...Nützt nichts, jetzt wird geschwommen!
Fenja: Intervalltraining ist angesagt. 5x100 m, danach 5x50 m... Ich bin fix und alle. Unsere Freunde, die Gürteltiere, sind auch endlich mal wieder da. In Reih und Glied stampfen sie durch das Wasser. Ab und zu darf sich ein Gürteltier am Rettungsring des Bademeisters festhalten. Wäre für uns auch mal sinnvoll...
Claudi: Yeah, meine Schwimmnudel hat mir eine Technikverbesserung um 100 Prozent gebracht. Ich kann bei fast jedem Intervall an Fenja dranbleiben und bin nicht mal ganz so fertig wie letztes Mal. Trotz der Radelei. Ich bin ein bisschen stolz. Oder sehen wir nur im Vergleich mit den Aqua-Jogging-Rentnern schnell aus?
Fenja:Der Entschluss, mich an diesem Tag mal vollkommen zu vorausgaben, stand eigentlich schon mittags fest. Was fehlt denn nach radeln und schwimmen noch?Richtig! Ich habe Sehnsucht nach meiner Folterkammer. Ein bisschen Bauchmuskeltraining, Pull-Over und wie sie nicht alle heißen. Als ich nach eineinhalb Stunden Geräte in der Sauna ankomme, bin ich echt erledigt. Aber glücklich!
Claudi: Du spinnst ja! Ich brauch zum Glücklichsein keine Gerätehölle. Aber eine dicke Portion selbstgemachten Linsensalat mit Ananas. Klingt komisch, ist aber lecker. Achso. Und ein Weizenbier (alkoholfrei). Und ein Schoko-Ei. Und noch ein Schoko-Ei. Und noch ein Bier? Schluss jetzt!! Ich war aber auch schon Reiten am frühen Morgen, das zählt doch auch als Sport, oder?
Fenja: Lasse mich danach auch noch überreden und versacke auf ne Cola im Café Provinz. Länger als 45 Minuten halte ich es aber nicht aus. Wäre sonst wohl im Sitzen eingeschlafen und wollte das Fußballspiel nicht durch diverse Schnarchtöne stören.
Claudi: Achja, der Plan. Auf dem sind weder Himmelsrichtung noch Straßennamen noch Entfernungen vermerkt. Letzte Woche war ich für die Zeitung auf einer Vernissage für abstrakte Kunst - die Gemälde kamen dem Plan recht nahe. Es lag also nur zu zwei Dritteln an uns. Außerdem: Man kann es auch Intervall-Training nennen. Gas geben, langsam werden, anhalten, auf den Plan gucken und wieder von vorn.
Fenja: Mitten im Wohngebiet wissen wir irgendwann: Sackgasse: Es geht nicht mehr weiter. Also umdrehen. Im zigsten Anlauf haben wir es irgendwann geschafft. Wir haben die richtige Strecke gefunden! Langsam verstehen sich mein Radel und ich auch besser. Die Berge sind nicht mehr ganz so steil.
Claudi: Ok, also steil wie der "Todeshügel" letzte Woche waren sie tatsächlich nicht. Aber stimmt, Fenja kurbelt dynamischer. Und ich liebe die zweite Disziplin sowieso. Radfahren ist einfach mein Sport. Am tollsten sind Hügel (Berge gibt es im Bottwartal nicht. Zumindest keine, die den Namen aus meiner thüringer Sicht verdienen). Kurz anstrengen (manchmal auch lang) und schon kommt die nächste Abfahrt. Herrlich!
Fenja: Dienstags ist wieder Schwimmtraining. Nachdem ich schon gefühlte 20 Stunden am Computer saß, die glänzende Idee: wir genießen vor dem Schwimmen ein wenig die Landschaft und radeln nach Freiberg. Claudi leiht mir einen Rucksack und schon können die Schnattertanten los.
Claudi: Es ist Frühling. Da ist es psychisch anstrengender, mit dem Auto zum Bad zu fahren - vor allem im Berufsverkehr. So rollen wir gemütlich am Neckar entlang und genießen die Angriffe der Killer-Pollen und der Kleingartenfeuer. Am Schwimmbad angekommen stinken wir wie frisch vom Grill. Grill? Ich hab schon wieder Hunger...Nützt nichts, jetzt wird geschwommen!
Fenja: Intervalltraining ist angesagt. 5x100 m, danach 5x50 m... Ich bin fix und alle. Unsere Freunde, die Gürteltiere, sind auch endlich mal wieder da. In Reih und Glied stampfen sie durch das Wasser. Ab und zu darf sich ein Gürteltier am Rettungsring des Bademeisters festhalten. Wäre für uns auch mal sinnvoll...
Claudi: Yeah, meine Schwimmnudel hat mir eine Technikverbesserung um 100 Prozent gebracht. Ich kann bei fast jedem Intervall an Fenja dranbleiben und bin nicht mal ganz so fertig wie letztes Mal. Trotz der Radelei. Ich bin ein bisschen stolz. Oder sehen wir nur im Vergleich mit den Aqua-Jogging-Rentnern schnell aus?
Fenja:Der Entschluss, mich an diesem Tag mal vollkommen zu vorausgaben, stand eigentlich schon mittags fest. Was fehlt denn nach radeln und schwimmen noch?Richtig! Ich habe Sehnsucht nach meiner Folterkammer. Ein bisschen Bauchmuskeltraining, Pull-Over und wie sie nicht alle heißen. Als ich nach eineinhalb Stunden Geräte in der Sauna ankomme, bin ich echt erledigt. Aber glücklich!
Claudi: Du spinnst ja! Ich brauch zum Glücklichsein keine Gerätehölle. Aber eine dicke Portion selbstgemachten Linsensalat mit Ananas. Klingt komisch, ist aber lecker. Achso. Und ein Weizenbier (alkoholfrei). Und ein Schoko-Ei. Und noch ein Schoko-Ei. Und noch ein Bier? Schluss jetzt!! Ich war aber auch schon Reiten am frühen Morgen, das zählt doch auch als Sport, oder?
Fenja: Lasse mich danach auch noch überreden und versacke auf ne Cola im Café Provinz. Länger als 45 Minuten halte ich es aber nicht aus. Wäre sonst wohl im Sitzen eingeschlafen und wollte das Fußballspiel nicht durch diverse Schnarchtöne stören.
Freitag, 19. April 2013
Hart aber schmerzhaft Teil 3
Einheit 3 und 4 (11. und 13. April):
Claudi: Mein Donnerstag startete mit einer Runde Physiotherapie für´s Knie - der letzten von sechs. In Kombination mit Gelenkpräparaten schlägt sie großartig an - das Knie hält bisher anstandslos durch.
Damit das so bleibt, gehe ich am Nachmittag mit Fenja zu unserem Rookie-Coach Roy Fischer nach Ludwigsburg. Ziel: Den perfekten Laufschuh finden. Unsere Exemplare sind nämlich ziemlich runtergewirtschaftet. Die Prozedur ist langwieriger als vermutet. Zumindest für mich. Fenjas "männlicher Laufstil" beschert ihr stabile Gelenke und unkompliziertes Schuhwerk. Sie darf ihre Treter nach Farbe wählen. Ich werde analysiert, getestet und nochmals analysiert. Ergebnis: Ich brauche Pronationsstützen, die meine wackelnden Fußgelenke stabilisieren sollen. Gar nicht so leicht. Nach zwei Stunden Rundum-Betreuung verlassen wir endlich mit unseren neuen Schuhen in auffälligen Beerentönen das Sportgeschäft.
Fenja: Ich liebe es, Verkäufer in den Wahnsinn zu treiben. Und noch mehr liebe ich bunte Farben… Mein Outfit ist in sich stimmig: knalllila Schuhe für meinen männlichen Stil, schwarze Hose mit pinkfarbenen Streifen an den Seiten, lila-orangefarbener Sport-BH und obendrüber ein babyblaues Shirt. Ich finde, ich könnte mich damit bei sämtlichen Modemagazinen bewerben…
Claudi: Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, Fenja. Am Abend können wir jedenfalls die Errungenschaften gleich testen: "Training in der Gruppe" verlangt der Plan und wir machen uns auf zum Lauftreff nach Monrepos. Ab 19 Uhr wird hier jeden Donnerstag in verschiedenen Gruppen der Rennerei gefrönt. Wir frönen in der Rookie-Gruppe (Fenja, ich, Schwimmcrack Annette, Rookie Andrea und eine unbekannte Halbmarathon-Läuferin) und lassen uns von einem fremden Mann in die Pampa entführen. Leider schifft es gotterbärmlich.
Fenja: Aber nach einigen Minuten hört der Guss von oben auf. Zu hören ist nur noch das Rauschen der Autobahn. Inklusive stinkender Abgase. Beim nächsten Mal doch wieder lieber durch die wilde Natur.

Claudi: Im Slalom hüpfen wir um Pfützen und reden über Knochenhautentzündung und Knieprobleme. Fenja und ich sind gleichauf. Der Rhytmus stimmt, ich fühle mich großartig. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin abends normalerweise nicht sonderlich fit und habe die letzten beiden Tage mehr trainiert als gewöhnlich. Dennoch: Das Gazellen-Duo läuft an der Spitze. Es quatscht, es lacht und es verstummt schnaufend, als es einen Anstieg hochspurtet. "Der letzte für heute", meint unser unbekannter Guide. "Ach nein. Der vorletzte." Es kommen noch etwa fünf, die aber "nicht als Anstieg" zählen. Etwa 10 Kilometer im für uns recht flotten 6er-Schnitt (6 Minuten/Kilometer) machen sich auf den letzten 800 Metern als Puddingbeine bemerkbar. Es ist mittlerweile dunkel, als unser Guide abdreht und die Zurückgefallenen (Andrea und Annette) einsammelt. Mit Müh und Not traben wir allein in den Schlosspark und dehnen die müden Muskeln. Der Lauf war klasse. Hart, aber schmerzhaft. Coach Roy entschuldigt sich später per Mail: Er war beruflich verhindert und bedauert, dass wir etwas schneller und weiter gelaufen sind als nötig gewesen wäre. Die nächste Einheit soll ruhiger ausfallen. Aber gern doch.
Fenja: Ach woher… ich fands cool. Auch als es langsam dunkel wurde. Unterwegs kam uns ein Mädel entgegen, das dem Begriff Genuss eine andere Wertschätzung gab. In der einen Hand ne Pulle Sekt (wohlbemerkt geöffnet),
in der anderen ne Kippe. Am Sekt hätte ich mich auch gern bedient. Aber
nein… Weiterrennen
Claudi: Ich fand´s auch cool, alte Angeberin :-P Sekt kann ich beim Laufen nicht gebrauchen. Ich bin froh, wenn mein Magen Apfelschorle erträgt. Am Samstag pfeife ich auf das vorgegebene Intervall-Training. Gar nichts tun geht aber auch nicht und so nutze ich die frühlingshaften Temperaturen für ein bisschen Lauf-Techniktraining. Oder eben das, was ich darunter verstehe. Will heißen: Ich mache ein bisschen Kniehebelauf und übe Anfersen (trete mich als selbst in den Arsch -symbolisch für die vergangene Woche), jogge dazwischen ruhig vor mich hin. Ich war schon fitter, fühle mich aber gut, weil ich die Einheit nicht komplett geschwänzt habe. Morgen ruft die nächste Fahrradtour...
Fenja: Ich ersetze meine Wochenendeinheit durch tanzen gehen. Meinen
Freunden zuliebe lande ich Freitagabends in Stuttgart – in einem
Elektroschuppen. Ich mache gute Miene zum bösen Spiel, lasse mich auf die
Tanzfläche ziehen und absolviere dort mein Sportprogramm. Zurück im Auto bin
ich froh, dass es Radiosender gibt, die sich der Elektrumucke verweigern.
Sonst bekommen meine Ohren ja auch noch Muskelkater…
Claudi: Mein Donnerstag startete mit einer Runde Physiotherapie für´s Knie - der letzten von sechs. In Kombination mit Gelenkpräparaten schlägt sie großartig an - das Knie hält bisher anstandslos durch.
Damit das so bleibt, gehe ich am Nachmittag mit Fenja zu unserem Rookie-Coach Roy Fischer nach Ludwigsburg. Ziel: Den perfekten Laufschuh finden. Unsere Exemplare sind nämlich ziemlich runtergewirtschaftet. Die Prozedur ist langwieriger als vermutet. Zumindest für mich. Fenjas "männlicher Laufstil" beschert ihr stabile Gelenke und unkompliziertes Schuhwerk. Sie darf ihre Treter nach Farbe wählen. Ich werde analysiert, getestet und nochmals analysiert. Ergebnis: Ich brauche Pronationsstützen, die meine wackelnden Fußgelenke stabilisieren sollen. Gar nicht so leicht. Nach zwei Stunden Rundum-Betreuung verlassen wir endlich mit unseren neuen Schuhen in auffälligen Beerentönen das Sportgeschäft.
Fenja: Ich liebe es, Verkäufer in den Wahnsinn zu treiben. Und noch mehr liebe ich bunte Farben… Mein Outfit ist in sich stimmig: knalllila Schuhe für meinen männlichen Stil, schwarze Hose mit pinkfarbenen Streifen an den Seiten, lila-orangefarbener Sport-BH und obendrüber ein babyblaues Shirt. Ich finde, ich könnte mich damit bei sämtlichen Modemagazinen bewerben…
Claudi: Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, Fenja. Am Abend können wir jedenfalls die Errungenschaften gleich testen: "Training in der Gruppe" verlangt der Plan und wir machen uns auf zum Lauftreff nach Monrepos. Ab 19 Uhr wird hier jeden Donnerstag in verschiedenen Gruppen der Rennerei gefrönt. Wir frönen in der Rookie-Gruppe (Fenja, ich, Schwimmcrack Annette, Rookie Andrea und eine unbekannte Halbmarathon-Läuferin) und lassen uns von einem fremden Mann in die Pampa entführen. Leider schifft es gotterbärmlich.
Fenja: Aber nach einigen Minuten hört der Guss von oben auf. Zu hören ist nur noch das Rauschen der Autobahn. Inklusive stinkender Abgase. Beim nächsten Mal doch wieder lieber durch die wilde Natur.

Claudi: Im Slalom hüpfen wir um Pfützen und reden über Knochenhautentzündung und Knieprobleme. Fenja und ich sind gleichauf. Der Rhytmus stimmt, ich fühle mich großartig. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin abends normalerweise nicht sonderlich fit und habe die letzten beiden Tage mehr trainiert als gewöhnlich. Dennoch: Das Gazellen-Duo läuft an der Spitze. Es quatscht, es lacht und es verstummt schnaufend, als es einen Anstieg hochspurtet. "Der letzte für heute", meint unser unbekannter Guide. "Ach nein. Der vorletzte." Es kommen noch etwa fünf, die aber "nicht als Anstieg" zählen. Etwa 10 Kilometer im für uns recht flotten 6er-Schnitt (6 Minuten/Kilometer) machen sich auf den letzten 800 Metern als Puddingbeine bemerkbar. Es ist mittlerweile dunkel, als unser Guide abdreht und die Zurückgefallenen (Andrea und Annette) einsammelt. Mit Müh und Not traben wir allein in den Schlosspark und dehnen die müden Muskeln. Der Lauf war klasse. Hart, aber schmerzhaft. Coach Roy entschuldigt sich später per Mail: Er war beruflich verhindert und bedauert, dass wir etwas schneller und weiter gelaufen sind als nötig gewesen wäre. Die nächste Einheit soll ruhiger ausfallen. Aber gern doch.
Fenja: Ach woher… ich fands cool. Auch als es langsam dunkel wurde. Unterwegs kam uns ein Mädel entgegen, das dem Begriff Genuss eine andere Wertschätzung gab. In der einen Hand ne Pulle Sekt (wohlbemerkt geöffnet),
in der anderen ne Kippe. Am Sekt hätte ich mich auch gern bedient. Aber
nein… Weiterrennen
Claudi: Ich fand´s auch cool, alte Angeberin :-P Sekt kann ich beim Laufen nicht gebrauchen. Ich bin froh, wenn mein Magen Apfelschorle erträgt. Am Samstag pfeife ich auf das vorgegebene Intervall-Training. Gar nichts tun geht aber auch nicht und so nutze ich die frühlingshaften Temperaturen für ein bisschen Lauf-Techniktraining. Oder eben das, was ich darunter verstehe. Will heißen: Ich mache ein bisschen Kniehebelauf und übe Anfersen (trete mich als selbst in den Arsch -symbolisch für die vergangene Woche), jogge dazwischen ruhig vor mich hin. Ich war schon fitter, fühle mich aber gut, weil ich die Einheit nicht komplett geschwänzt habe. Morgen ruft die nächste Fahrradtour...
Fenja: Ich ersetze meine Wochenendeinheit durch tanzen gehen. Meinen
Freunden zuliebe lande ich Freitagabends in Stuttgart – in einem
Elektroschuppen. Ich mache gute Miene zum bösen Spiel, lasse mich auf die
Tanzfläche ziehen und absolviere dort mein Sportprogramm. Zurück im Auto bin
ich froh, dass es Radiosender gibt, die sich der Elektrumucke verweigern.
Sonst bekommen meine Ohren ja auch noch Muskelkater…
Mittwoch, 17. April 2013
Hart aber schmerzhaft Teil 2
Zweite Einheit (10.04.)
Claudi: Radfahren. Mein Abgott, der Trainingsplan sagt: "Mittlere Ausfahrt, eine Stunde, wechselndes Tempo." Mittlere Ausfahrt? Was ist das denn? Klingt nach "Fahr dir den Muskelkater aus den kaputten Fibrillen." Das wechselnde Tempo hingegen scheint eher auf eine ungemütliche Fahrt hinzudeuten.
Fenja: Muskelkater? Was ist das? Ein Freund von mir meinte: Wo keine
Muskeln, da kein Kater. Also müssten wir ja topfit sein.
Claudi: Da ich zum Pferd muss, verbinde ich das Extremsportliche mit dem Freizeitsportlichen und fahre by bike nach Kirchberg. Ich wähle die mittelschwere Route mit langen sanften statt langen brutalen Anstiegen. Es regnet, es hagelt, es scheint die Sonne. Hallo April. Das Wasser spritzt mir an den Hintern, der gleich noch in einem Dressursattel sitzen möchte. Am Stall werde ich von anderen Reitern kopfschüttelnd begrüßt. Mit dem FAHRRAD! Sinnlose Kraftvergeudung! Ich fühle mich überlegen sportlich, gebe den Spöttern aber insgeheim recht.
Nach dem Ausmisten (gutes Bi- und Trizepstraining und optimal für die schiefen Bauchmuskeln!) wird das Tier aufgewärmt und darf ein bisschen Gymnastik machen. Ich bin locker vom Biken, Charmeur gibt sich alle Mühe. Beglückt versorge ich ihn und besteige das Mountainbike.Und ab ins Tal gen Heimat!
Der Schlamm spritzt mir ins Gesicht, an die Beine, an den Rücken. Ich hab Spaß und düse noch eine kleine Extrarunde über Murr und Steinheim. Fahrzeit insgesamt: Eine sehr gute Stunde. Plus Reiten und Pferrd versorgen. Das sind gute drei Stunden Outdoor-Erlebnis.Mensch, bin ich ne Sportskanone.
Fenja: Ich ersetze die Einheit Radeln durch einen Intensivbesuch in meiner
neuen zweiten Heimat. Das ist ja das imPuls. Muckibude. Folterkammer mit
ganz tollen Geräten. Die heißen auch schon so: Beinpresse! Ruderpinne. Oder
so ähnlich. Jeweils 20 mal denselben Ablauf, dann kurz Pause, dann noch zwei
Runden. Grinsend betrachtet mich die Aufseherin namens Steffi. Während ich
mich abplage, gibt sie gute Ratschläge, wie ich es noch intensiver gestalten
kann. Den Spaß. Nicht die Schmerzen. Hinterher bin ich schlichtweg zu
geschwächt, um mich in die Sauna zu legen. Obwohl ich es mehr als verdient
hätte.
Claudi: Selbstzufrieden bereite ich mir zuhause einen Gnocchi-Auflauf ´a la Claudi vor. Gnocchi, Tomatensoße, Gemüse, fett Käse. Als ich das Werk mit letzter Kraft in den Ofen stellen will, kippt die Auflaufform auf die geöffnete Ofentür. Ich könnte heulen. Zittrig schöpfe ich die wertvollen Kalorien in die Form zurück, putze das Nötigste weg und entspanne in der Badewanne während sich mein Essen zubereitet. Auf die Laufrunde morgen kann ich mich nicht so richtig freuen...
Fenja: Essen? Ich habe bereits drei Kilogramm abgenommen. Sehr zum Entsetzen
meiner Mitmenschen. Aber mir ist nur noch nach Bett… und schlafen… hm… na
gut… ein Schokoriegel geht noch… Alles anderes ist nicht mehr möglich. Suche
auf diesem Wege jemanden, der mich füttert…
Claudi: Radfahren. Mein Abgott, der Trainingsplan sagt: "Mittlere Ausfahrt, eine Stunde, wechselndes Tempo." Mittlere Ausfahrt? Was ist das denn? Klingt nach "Fahr dir den Muskelkater aus den kaputten Fibrillen." Das wechselnde Tempo hingegen scheint eher auf eine ungemütliche Fahrt hinzudeuten.
Fenja: Muskelkater? Was ist das? Ein Freund von mir meinte: Wo keine
Muskeln, da kein Kater. Also müssten wir ja topfit sein.
Claudi: Da ich zum Pferd muss, verbinde ich das Extremsportliche mit dem Freizeitsportlichen und fahre by bike nach Kirchberg. Ich wähle die mittelschwere Route mit langen sanften statt langen brutalen Anstiegen. Es regnet, es hagelt, es scheint die Sonne. Hallo April. Das Wasser spritzt mir an den Hintern, der gleich noch in einem Dressursattel sitzen möchte. Am Stall werde ich von anderen Reitern kopfschüttelnd begrüßt. Mit dem FAHRRAD! Sinnlose Kraftvergeudung! Ich fühle mich überlegen sportlich, gebe den Spöttern aber insgeheim recht.
Nach dem Ausmisten (gutes Bi- und Trizepstraining und optimal für die schiefen Bauchmuskeln!) wird das Tier aufgewärmt und darf ein bisschen Gymnastik machen. Ich bin locker vom Biken, Charmeur gibt sich alle Mühe. Beglückt versorge ich ihn und besteige das Mountainbike.Und ab ins Tal gen Heimat!
Der Schlamm spritzt mir ins Gesicht, an die Beine, an den Rücken. Ich hab Spaß und düse noch eine kleine Extrarunde über Murr und Steinheim. Fahrzeit insgesamt: Eine sehr gute Stunde. Plus Reiten und Pferrd versorgen. Das sind gute drei Stunden Outdoor-Erlebnis.Mensch, bin ich ne Sportskanone.
Fenja: Ich ersetze die Einheit Radeln durch einen Intensivbesuch in meiner
neuen zweiten Heimat. Das ist ja das imPuls. Muckibude. Folterkammer mit
ganz tollen Geräten. Die heißen auch schon so: Beinpresse! Ruderpinne. Oder
so ähnlich. Jeweils 20 mal denselben Ablauf, dann kurz Pause, dann noch zwei
Runden. Grinsend betrachtet mich die Aufseherin namens Steffi. Während ich
mich abplage, gibt sie gute Ratschläge, wie ich es noch intensiver gestalten
kann. Den Spaß. Nicht die Schmerzen. Hinterher bin ich schlichtweg zu
geschwächt, um mich in die Sauna zu legen. Obwohl ich es mehr als verdient
hätte.
Claudi: Selbstzufrieden bereite ich mir zuhause einen Gnocchi-Auflauf ´a la Claudi vor. Gnocchi, Tomatensoße, Gemüse, fett Käse. Als ich das Werk mit letzter Kraft in den Ofen stellen will, kippt die Auflaufform auf die geöffnete Ofentür. Ich könnte heulen. Zittrig schöpfe ich die wertvollen Kalorien in die Form zurück, putze das Nötigste weg und entspanne in der Badewanne während sich mein Essen zubereitet. Auf die Laufrunde morgen kann ich mich nicht so richtig freuen...
Fenja: Essen? Ich habe bereits drei Kilogramm abgenommen. Sehr zum Entsetzen
meiner Mitmenschen. Aber mir ist nur noch nach Bett… und schlafen… hm… na
gut… ein Schokoriegel geht noch… Alles anderes ist nicht mehr möglich. Suche
auf diesem Wege jemanden, der mich füttert…
Dienstag, 16. April 2013
Hart aber schmerzhaft Teil1
Fenja und ich sind jetzt in Profi-Händen. Wir starten für den Lokalzeitungs-Triathlon und sind Teil des Rookie-Teams. Eine Sport-Koryphäe soll uns ewig dümpelnde Freizeitsportler zu wahren Wundersportlern machen. Wird dat wat?
Claudi: Von nichts kommt nichts. Diese Weisheit ist in etwa so ausgelatscht wie meine alten Laufschuhe. Aber die brauche ich zum Schwimmen glücklicherweise nicht. Mit dieser Disziplin startet nämlich unsere Karriere als Leistungssportler. Der Trainingsplan klingt brutal. Fünf Einheiten in der Woche, zwei Tage Pause. Ich schlage noch drei Einheiten Reiten obendrauf, mein Reitbeteiligungspferd Charmeur möchte schließlich auch bewegt werden.
Fenja: Ich habe mich in einem Anflug von Wahnsinn im Fitness-Studio imPuls angemeldet.
Direkt gegenüber von der Zeitung. Bietet sich ja eigentlich an – nach getaner
Arbeit noch ein bisschen Geräte machen und dann ab in die Sauna. Hahaha…
Fitnessstudio ist gleichzusetzen mit Folterkammer! Da hilft alles tratschen
nebenher nix – die Muskeln lassen sich nicht von ein bisschen Geplapper
ablenken und schreien. Aber schee isses trotzdem!
Claudi: Erste Einheit der letzten Woche: 1500 Meter schwimmen. Häppchenweise, aber jeweils volle Pulle. Erst 50, dann 100 und dann 200 Meter. Und umgekehrt. Den Rest der Strecke sollen wir mit Technik-Training voll machen.
Fenja: Technik? Ist gleich: die Menge der
nutzenorientierten, künstlichen, gegenständlichen Gebilde? In unserem Falle jedoch: die Kunst bestimmte Bewegungen richtig durchzuführen.
Claudi: Schwimm-Sprint ist offenbar nicht so meins. Das merke ich schnell, als ich erst Fenjas Fuß an der Backe und dann nur noch ihre Heck-Welle sehe. Ich finde Schwimmen heute unendlich anstrengend. Auch die anderen Rookies ziehen mir davon, ich schlucke Wasser, hechle und strample und komme kaum von der Stelle. Mitstreiterin Annette, Schwimm-Expertin mit Vereins-Vorgeschichte, rät mir, weniger zu wackeln. Ich komme beim Brustschwimmen zu tief unter Wasser, das kostet Kraft. Der Tipp hilft mir, bei der zweiten 200 Meter-Distanz an Fenja dranzubleiben. Also - in Sichtweite.
Fenja: Auf die Plätze, fertig, los… unter Wasser, abstoßen, möglichst die Hälfte des Beckens in einem Schwung erreichen, ziehen, schwimmen, kämpfen. Meine Schwimmbrille lässt langsam nach und alles geschieht im Blindflug. Ups, schon wieder jemanden überschwommen. Verzeihung… ich sehe nichts mehr… Dafür sieht man mich gut. Die rote Birne angesichts der Anstrengung könnte auch als Ampel durchgehen.
Claudi: Am schönsten ist das Techniktraining. Ich bekomme einen neuen Freund - die Schwimmnudel. Annette leiht sie mir. Die Nudel heißt "Marie". Das steht zumindest auf ihr drauf. Marie ist blau und hilft mir, meinen Stil zu verbessern. Beine reinhängen und nur per Armzug durch die Bahn schleichen. Qualvoll, aber effektiv. Und Annette feuert mich vom Beckenrand an, Motivation ist alles.
Fenja: Ich leihe mir von Mario ein kleines rotes Schwimmbrettchen aus. Das klemmt man ich dekorativ zwischen die Beine und übt nur noch den Armschlag. Sieht selten dämlich aus. Kann mich vor Freude über erste Erfolge kaum halten. Bin allerdings irgendwann zu erschöpft, um laut zu jubeln.
Claudi: Ich darf noch ein bisschen trainieren und wurschtel mich durchs Wasser. Plötzlich reißt etwas an der Nudel, zieht sie und somit mich einige Dezimeter durchs Becken. Ein Kraulschwimmer hat sich in Marie verfangen! Er schaut mich völlig desorientiert an, schüttelt den Kopf und rast weiter.
Fenja: Ähnlich muss uns der Freiberger Schwimmverein angeschaut haben. Vor allem, als wir ihnen erzählten, dass wir einen Triathlon machen wollen. Sie loben uns, denken sich aber insgeheim: hoffentlich ist am Triathlontag um 19 Uhr noch jemand da, der die armen Rookies in Empfang nimmt… Pah, wir schaffen das!!
Claudi: Am Ende sind meine Muskeln Wackelpudding. Die Motivation sinkt. Morgen winkt eine mindestens einstündige Runde auf dem Rad. Halleluja!
Fenja: My bed is my castle…
Claudi: Von nichts kommt nichts. Diese Weisheit ist in etwa so ausgelatscht wie meine alten Laufschuhe. Aber die brauche ich zum Schwimmen glücklicherweise nicht. Mit dieser Disziplin startet nämlich unsere Karriere als Leistungssportler. Der Trainingsplan klingt brutal. Fünf Einheiten in der Woche, zwei Tage Pause. Ich schlage noch drei Einheiten Reiten obendrauf, mein Reitbeteiligungspferd Charmeur möchte schließlich auch bewegt werden.
Fenja: Ich habe mich in einem Anflug von Wahnsinn im Fitness-Studio imPuls angemeldet.
Direkt gegenüber von der Zeitung. Bietet sich ja eigentlich an – nach getaner
Arbeit noch ein bisschen Geräte machen und dann ab in die Sauna. Hahaha…
Fitnessstudio ist gleichzusetzen mit Folterkammer! Da hilft alles tratschen
nebenher nix – die Muskeln lassen sich nicht von ein bisschen Geplapper
ablenken und schreien. Aber schee isses trotzdem!
Claudi: Erste Einheit der letzten Woche: 1500 Meter schwimmen. Häppchenweise, aber jeweils volle Pulle. Erst 50, dann 100 und dann 200 Meter. Und umgekehrt. Den Rest der Strecke sollen wir mit Technik-Training voll machen.
Fenja: Technik? Ist gleich: die Menge der
nutzenorientierten, künstlichen, gegenständlichen Gebilde? In unserem Falle jedoch: die Kunst bestimmte Bewegungen richtig durchzuführen.
Claudi: Schwimm-Sprint ist offenbar nicht so meins. Das merke ich schnell, als ich erst Fenjas Fuß an der Backe und dann nur noch ihre Heck-Welle sehe. Ich finde Schwimmen heute unendlich anstrengend. Auch die anderen Rookies ziehen mir davon, ich schlucke Wasser, hechle und strample und komme kaum von der Stelle. Mitstreiterin Annette, Schwimm-Expertin mit Vereins-Vorgeschichte, rät mir, weniger zu wackeln. Ich komme beim Brustschwimmen zu tief unter Wasser, das kostet Kraft. Der Tipp hilft mir, bei der zweiten 200 Meter-Distanz an Fenja dranzubleiben. Also - in Sichtweite.
Fenja: Auf die Plätze, fertig, los… unter Wasser, abstoßen, möglichst die Hälfte des Beckens in einem Schwung erreichen, ziehen, schwimmen, kämpfen. Meine Schwimmbrille lässt langsam nach und alles geschieht im Blindflug. Ups, schon wieder jemanden überschwommen. Verzeihung… ich sehe nichts mehr… Dafür sieht man mich gut. Die rote Birne angesichts der Anstrengung könnte auch als Ampel durchgehen.
Claudi: Am schönsten ist das Techniktraining. Ich bekomme einen neuen Freund - die Schwimmnudel. Annette leiht sie mir. Die Nudel heißt "Marie". Das steht zumindest auf ihr drauf. Marie ist blau und hilft mir, meinen Stil zu verbessern. Beine reinhängen und nur per Armzug durch die Bahn schleichen. Qualvoll, aber effektiv. Und Annette feuert mich vom Beckenrand an, Motivation ist alles.
Fenja: Ich leihe mir von Mario ein kleines rotes Schwimmbrettchen aus. Das klemmt man ich dekorativ zwischen die Beine und übt nur noch den Armschlag. Sieht selten dämlich aus. Kann mich vor Freude über erste Erfolge kaum halten. Bin allerdings irgendwann zu erschöpft, um laut zu jubeln.
Claudi: Ich darf noch ein bisschen trainieren und wurschtel mich durchs Wasser. Plötzlich reißt etwas an der Nudel, zieht sie und somit mich einige Dezimeter durchs Becken. Ein Kraulschwimmer hat sich in Marie verfangen! Er schaut mich völlig desorientiert an, schüttelt den Kopf und rast weiter.
Fenja: Ähnlich muss uns der Freiberger Schwimmverein angeschaut haben. Vor allem, als wir ihnen erzählten, dass wir einen Triathlon machen wollen. Sie loben uns, denken sich aber insgeheim: hoffentlich ist am Triathlontag um 19 Uhr noch jemand da, der die armen Rookies in Empfang nimmt… Pah, wir schaffen das!!
Claudi: Am Ende sind meine Muskeln Wackelpudding. Die Motivation sinkt. Morgen winkt eine mindestens einstündige Runde auf dem Rad. Halleluja!
Fenja: My bed is my castle…
Montag, 8. April 2013
Über Stock und Stein
Nach fast dreiwöchiger gemeinschaftlicher Trainingsabstinenz war es endlich wieder so weit. Claudi ist vom Rennsteig zurück und prompt haben wir uns getroffen. Geplant war eine Fahrradtour, bei der wir die Triathlonstrecke abfahren wollten... Geplant... höhö
Fenja: Ein bisschen tun mir die Muskeln von gestern noch weh. Da war Lauftraining angesagt. Gemütlich geht es erst den Berg runter, am Café vorbei und dann Richtung Neckar. Abbiegen nach Murr. Wir kennen den Weg, sind gut gelaunt und vollkommen übermotiviert. Die ersten Kilometer steht auch das Mundwerk nicht still. Partyerfahrungen, Trainingserlebnisse und und und müssen auf den neuesten Stand gebracht werden
Claudi: Mir tut von gestern höchstes der Bauch weh. Eine nette Kollegin hatte zum Geburtstag geladen und ich habe ordentlich Energie getankt. Optimaler Motivationsschub, zumal ich zwei Wochen im Rückstand bin. Fenja hat nämlich schon fleißig Profi-Trainingspläne abgearbeitet während ich abenteuerlichen Ausgleichssport von Skiwandern bis Schneeschuh-Jogging trieb. Die Angst, gewaltig abzustinken, schwingt auf dem ersten Kilometer mit. Dann weicht sie aber der, eine Mittelohrentzündung zu erleiden. Dass Sonne nicht gleich warm gleich mützenlos bedeutet, sollte ich diesen Winter eigentlich gelernt haben.
Fenja: Eigentlich bin ich die Strecke ja schon einmal gefahren. Und uneigentlich hätte ich sie mir vielleicht doch noch einmal ausdrucken sollen. Bis Höpfigheim stimmt alles. Irgendwann landen wir im Wald und sind uns sicher: wir sind falsch! Claudi: Na, die Triathleten mit ihren Rennrädern würden sich bei der Strecke auch bedanken... Wege sind das schon fast keine mehr, die wir entlangfahren. Eher Schotter- und Buckelpisten als Waldwege getarnt.
Claudi: Ich freu mich. Den ersten Anstieg bin ich unfallfrei emporgeklettert. Und ich freu mich über Fenjas verpeilte Navigation. Es gibt nämlich entgegen meiner bisherigen Vermutung richtig schöne Waldstückchen im Großraum Stuttgart.
Fenja: Dann endlich! Wir verlassen den Wald. Kurze Orientierung... Wo sind wir jetzt eigentlich? Ah ja, genau... Landesstraße 1115... links geht es nach Mundelsheim, rechts nach Großbottwar.
Claudi: Leider verlassen wir den Wald. Mir als (ängstlicher) Mountainbikerin sind Wurzeln lieber als LKW. Fenja ist aber unerschrocken und steuert auf die stark befahrene Landstraße zu. Lebensgefährlich, aber was tut man nicht alles...
Fenja: Claudis Rache für meine Navigation kommt... Lass uns doch über den Galgen fahren, schlägt sie vor. Nur einen Hügel hoch. Hm hm... nur einen Hügel... Haben beide den falschen Gang drin - ich muss auf halber Strecke absteigen. Laufen ist aber auch die Hölle. Meine Beine wissen nicht mehr so recht, wie das mit der Koordination ist. Und wie soll das beim Triathlon funktionieren? Wackelpudding ist nichts gegen meine unteren Gliedmaßen.
Claudi: Den Hügel hatte ich ein bisschen weniger steil in Erinnerung. Aber was soll´s. Die Oberschenkel brennen und ich erinnere mich an den Zug im Disneyfilm "Dumbo". Der sagt nämlich immer "Ich schaff es noch, ich schaff es noch,..." während er sich einen Berg hinaufkämpft. Fenja stöhnt im Takt und ich höre sie fluchen und absteigen. Dumm ist, dass ich mich verschätzt habe und auch nicht mehr schalten kann. Die Kette ruht erbarmungslos auf dem mittleren Blatt, ich hätte sie gern auf dem kleinen. Naja, das nennt man Krafttraining. Oben angekommen bin ich ganz euphorisch. Sonne, Frühling, der Berg ist bezwungen! Ich treibe die arme Fenja noch ne 300-Meter-Mini-Laufrunde ums Wasserhäuschen. Meine Beine waren auch schon stabiler. Ich fühle mich ein bisschen besoffen. Das kann ja heiter werden am 12. Mai...
Fenja: Mit letzter Kraft erreiche ich die MZ. Fahrrad parken, umziehen und ab nach Hause. Zum Glück macht mein treues vierrädriges Vehikel alles automatisch - ich bin nicht mehr fähig, auch nur an irgendwas zu denken als an die Badewanne... Orientalisches Hamam-Bad... Herrlich!
Claudi: Baden! Welch Traum! Leider ist unser Hightech-Heizsystem im Eimer und ich durfte eine Runde Wechselduschen. Dafür habe ich mir viel zu viel Schoki und ganz viel Tee gegönnt :-)
Fenja: Ein bisschen tun mir die Muskeln von gestern noch weh. Da war Lauftraining angesagt. Gemütlich geht es erst den Berg runter, am Café vorbei und dann Richtung Neckar. Abbiegen nach Murr. Wir kennen den Weg, sind gut gelaunt und vollkommen übermotiviert. Die ersten Kilometer steht auch das Mundwerk nicht still. Partyerfahrungen, Trainingserlebnisse und und und müssen auf den neuesten Stand gebracht werden
Claudi: Mir tut von gestern höchstes der Bauch weh. Eine nette Kollegin hatte zum Geburtstag geladen und ich habe ordentlich Energie getankt. Optimaler Motivationsschub, zumal ich zwei Wochen im Rückstand bin. Fenja hat nämlich schon fleißig Profi-Trainingspläne abgearbeitet während ich abenteuerlichen Ausgleichssport von Skiwandern bis Schneeschuh-Jogging trieb. Die Angst, gewaltig abzustinken, schwingt auf dem ersten Kilometer mit. Dann weicht sie aber der, eine Mittelohrentzündung zu erleiden. Dass Sonne nicht gleich warm gleich mützenlos bedeutet, sollte ich diesen Winter eigentlich gelernt haben.
Fenja: Eigentlich bin ich die Strecke ja schon einmal gefahren. Und uneigentlich hätte ich sie mir vielleicht doch noch einmal ausdrucken sollen. Bis Höpfigheim stimmt alles. Irgendwann landen wir im Wald und sind uns sicher: wir sind falsch! Claudi: Na, die Triathleten mit ihren Rennrädern würden sich bei der Strecke auch bedanken... Wege sind das schon fast keine mehr, die wir entlangfahren. Eher Schotter- und Buckelpisten als Waldwege getarnt.
Claudi: Ich freu mich. Den ersten Anstieg bin ich unfallfrei emporgeklettert. Und ich freu mich über Fenjas verpeilte Navigation. Es gibt nämlich entgegen meiner bisherigen Vermutung richtig schöne Waldstückchen im Großraum Stuttgart.
Fenja: Dann endlich! Wir verlassen den Wald. Kurze Orientierung... Wo sind wir jetzt eigentlich? Ah ja, genau... Landesstraße 1115... links geht es nach Mundelsheim, rechts nach Großbottwar.
Claudi: Leider verlassen wir den Wald. Mir als (ängstlicher) Mountainbikerin sind Wurzeln lieber als LKW. Fenja ist aber unerschrocken und steuert auf die stark befahrene Landstraße zu. Lebensgefährlich, aber was tut man nicht alles...
Fenja: Claudis Rache für meine Navigation kommt... Lass uns doch über den Galgen fahren, schlägt sie vor. Nur einen Hügel hoch. Hm hm... nur einen Hügel... Haben beide den falschen Gang drin - ich muss auf halber Strecke absteigen. Laufen ist aber auch die Hölle. Meine Beine wissen nicht mehr so recht, wie das mit der Koordination ist. Und wie soll das beim Triathlon funktionieren? Wackelpudding ist nichts gegen meine unteren Gliedmaßen.
Claudi: Den Hügel hatte ich ein bisschen weniger steil in Erinnerung. Aber was soll´s. Die Oberschenkel brennen und ich erinnere mich an den Zug im Disneyfilm "Dumbo". Der sagt nämlich immer "Ich schaff es noch, ich schaff es noch,..." während er sich einen Berg hinaufkämpft. Fenja stöhnt im Takt und ich höre sie fluchen und absteigen. Dumm ist, dass ich mich verschätzt habe und auch nicht mehr schalten kann. Die Kette ruht erbarmungslos auf dem mittleren Blatt, ich hätte sie gern auf dem kleinen. Naja, das nennt man Krafttraining. Oben angekommen bin ich ganz euphorisch. Sonne, Frühling, der Berg ist bezwungen! Ich treibe die arme Fenja noch ne 300-Meter-Mini-Laufrunde ums Wasserhäuschen. Meine Beine waren auch schon stabiler. Ich fühle mich ein bisschen besoffen. Das kann ja heiter werden am 12. Mai...
Fenja: Mit letzter Kraft erreiche ich die MZ. Fahrrad parken, umziehen und ab nach Hause. Zum Glück macht mein treues vierrädriges Vehikel alles automatisch - ich bin nicht mehr fähig, auch nur an irgendwas zu denken als an die Badewanne... Orientalisches Hamam-Bad... Herrlich!
Claudi: Baden! Welch Traum! Leider ist unser Hightech-Heizsystem im Eimer und ich durfte eine Runde Wechselduschen. Dafür habe ich mir viel zu viel Schoki und ganz viel Tee gegönnt :-)
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche...Denkste!
Sport ist ja was Feines. Statt Gehirnjogging und Stresspickel gibt´s Knackarsch und einen befreiten Geist. Eine halbe Stunde Laufen ist schon ganz gut, aber doch eine zeitlich sehr überschaubare Alltagsflucht. Außerdem vernachlässige ich den Zukünftigen in letzter Zeit ein bisschen. Ein paar gemeinsame Tage müssen her. Kuschel-Wellness-Erholurlaub ist aber meine Sache nicht. Und so ist schleunigst der Entschluss gefasst: Es wird gewandert. Klingt für manche nach Knickerbocker, Kräuterschnaps und Wurstbemme. Für uns klingt es nach Natur, Ruhe und Zweisamkeit und ist damit genau das Richtige. Und ein Schluck Kräuterschnaps hat noch niemandem geschadet.
Fix bestimmt ist die Route: 170 Kilometer über Thüringens bekanntesten Wanderweg, den Rennsteig. Das ist Heimat und Abenteuer in einem. Vor Ort dann der Schock. Statt singenden Vöglein, die das "Rennsteig-Lied" dem Wanderer verspricht, gibt´s Tiefschnee und eisigen Nordwind. Schneehöhen von 60 Zentimetern machen gepflegtes Stapfen unmöglich. Also nix wie her mit den Langlaufskiern!
Ab dem Dreiherrenstein sei gespurt, von da aus könne man bis Kahlert fahren. Na dann.
Bis zum großen Inselsberg war natürlich gar nichts gespurt. Die 200 Höhenmeter im unebenen Gelände erwiesen sich als minimale Herausforderung. Der Zukünftige stand zum zweiten Mal in seinem Leben auf den Langlaufbrettern, ich fahre etwa eine halbe Stunde pro Jahr. Vom Inselsberg düsen wir dann aber die erste Loipe unseres Lebens zum Mommelstein und wieder zurück. Die Sonne lacht, der Wind pfeift, der Schweiß rinnt. Und andere Sportsfreunde überholen uns Dilettanten spielend. Spaß macht´s trotzdem.
Nach einer Nacht mit ausgefallener Heizung und Außentemperaturen von -14 Grad in der Jugendherberge auf dem Großen Inselsberg starten wir gen Oberhof. Die angegebenen 35 Kilometerchen schaffen wir ja wohl spielend! Denkste. Laufend werden wir überholt. Ich sogar auf Abfahrten. Selbst mein Phil, offenbar ein Naturtalent, gleitet mir auf seinen geliehenen Skiern davon. Der Profi verrät mir am Folgetag, das meine 17 Jahre alten Skier nicht nur zu kurz sind, sondern auch völlig "ausgefahren". Null Spannkraft im Material. Das hängt durch und blockiert jeden Schritt. Ich habe also unter erschwerten Bedingungen gelitten. Gut zu wissen, nach etwa 55 Gesamt-Kilometern.
Am Ende erreichen wir das Ziel mit Müh und Not nach rund sieben Stunden Höchstanstrengung. Ich bin platt, meine Achillessehne auch. Wir gönnen uns noch zwei Tage Winterurlaub in Oberhof. Skifahren? Würde ich gern, der Fuß streikt aber. Zum Ausgleich gibt´s ne Pferdeschlittenfahrt. Ist ja auch romantisch. Und schön, mal anderen beim Arbeiten zuzusehen.
Fix bestimmt ist die Route: 170 Kilometer über Thüringens bekanntesten Wanderweg, den Rennsteig. Das ist Heimat und Abenteuer in einem. Vor Ort dann der Schock. Statt singenden Vöglein, die das "Rennsteig-Lied" dem Wanderer verspricht, gibt´s Tiefschnee und eisigen Nordwind. Schneehöhen von 60 Zentimetern machen gepflegtes Stapfen unmöglich. Also nix wie her mit den Langlaufskiern!
Ab dem Dreiherrenstein sei gespurt, von da aus könne man bis Kahlert fahren. Na dann.
Bis zum großen Inselsberg war natürlich gar nichts gespurt. Die 200 Höhenmeter im unebenen Gelände erwiesen sich als minimale Herausforderung. Der Zukünftige stand zum zweiten Mal in seinem Leben auf den Langlaufbrettern, ich fahre etwa eine halbe Stunde pro Jahr. Vom Inselsberg düsen wir dann aber die erste Loipe unseres Lebens zum Mommelstein und wieder zurück. Die Sonne lacht, der Wind pfeift, der Schweiß rinnt. Und andere Sportsfreunde überholen uns Dilettanten spielend. Spaß macht´s trotzdem.
Nach einer Nacht mit ausgefallener Heizung und Außentemperaturen von -14 Grad in der Jugendherberge auf dem Großen Inselsberg starten wir gen Oberhof. Die angegebenen 35 Kilometerchen schaffen wir ja wohl spielend! Denkste. Laufend werden wir überholt. Ich sogar auf Abfahrten. Selbst mein Phil, offenbar ein Naturtalent, gleitet mir auf seinen geliehenen Skiern davon. Der Profi verrät mir am Folgetag, das meine 17 Jahre alten Skier nicht nur zu kurz sind, sondern auch völlig "ausgefahren". Null Spannkraft im Material. Das hängt durch und blockiert jeden Schritt. Ich habe also unter erschwerten Bedingungen gelitten. Gut zu wissen, nach etwa 55 Gesamt-Kilometern.
Am Ende erreichen wir das Ziel mit Müh und Not nach rund sieben Stunden Höchstanstrengung. Ich bin platt, meine Achillessehne auch. Wir gönnen uns noch zwei Tage Winterurlaub in Oberhof. Skifahren? Würde ich gern, der Fuß streikt aber. Zum Ausgleich gibt´s ne Pferdeschlittenfahrt. Ist ja auch romantisch. Und schön, mal anderen beim Arbeiten zuzusehen.

Abonnieren
Posts (Atom)