Samstag, 9. März 2013

Wendy fährt Fahrrad



Es wird Zeit für ein kleines Resümee. Es nur noch zwei Monate bis zum Triathlon und mehr oder weniger fleißig wird trainiert. Laufen macht bei Schnee weniger Laune und da ich gegen die Chlorbrühe allergisch reagiere, ist jeder Schwimmbadaufenthalt von einem Niesanfall begleitet. Äh – Moment mal – das sind nur zwei Sportarten. Eine fehlt… RADELN… Ups… Also vielleicht doch mal zu den Eltern fahren und den lilafarbenen Drahtesel aus der Garage locken. Hatschiiiiiiiii… Seitdem das unmotorisierte Zweirad das letzte Mal bewegt wurde, hat sich eine Staubschicht angesammelt. Wann war denn das eigentlich? Kurze Überlegung: Sommer 1999! Na, das kann ja heiter werden. Also- erstmal putzen. Schwungvoll kippe ich mindestens eine Schüssel Wasser über meinen Jugendporsche. Nachdem sich die Staub-, Schlamm-, Dreckwolke verzogen hat, kann ich das Rad auch inspizieren. Zwei Platten. Einer vorne, einer hinten. Da ist wohl der Fahrraddoktor gefragt. Leider scheitert auch die nächste Aktion – da hat man schon einen bayrischen Mistwagen als Auto und dann passt das Fahrrad nicht rein. Und nun? Zum Trainingsort tragen?
Ich berichte mein Dilemma meinen Freunden. Die lachen sich natürlich wieder schlapp. Ich: „Mein Fahrrad passt nicht ins Auto.“ Antwort: „Mach doch das Vorderrad ab.“ Ich: „Kann ich nicht.“ Antwort: „Bring es mir her, ich mach es dir…“ Hahaha… Die Hilfsbereitschaft hält sich echt in Grenzen. Doch mein weiblicher Charme rettet mich. Da ich im Oktober beim CobbleHoppel mitgemacht habe, habe ich zumindest schon Connections in Richtung Fahrradbesitzer geknüpft. Damals bin ich schließlich auch mit Fremdware gestartet – und habe beim kuriosen Bergsprintrennen den 3. Platz bei den Frauen erreicht. Von fünf… Aber das tut hier nichts zur Sache.
Frühe Karriereversuche... aber eigentlich fährt man lieber bergab...
Dann ist er da... der Tag der Tage... ich erhalte ein Leihfahrrad von einem Freund. Klare Sache, dass sich das Duo in fernale trifft und in die Pedale tritt. Ziel: das Pferdchen in Kirchberg. Und bis wir endlich ankommen, gilt es einige Problem zu überwinden. Auch beim Radeln kann man nicht einfach plappern. Der Fahrtwind (höhö) trägt immer nur einzelne Sprachfetzen zum Gegenüber. Fenja blickt es auch nicht gleich mit der Schaltung und knutscht fast die Holdergasse. Aber nur fast! Und dann ist da noch diese komische Plastikteil zum Reinschlupfen am Pedal. Sinn war auch am Ende der Tour nicht ganz klar. Aber kommt bestimmt noch. Weitere Ergebnisse: Enge Jeans sehen super aus. Aber nach spätestens 500 Metern tut der Hintern weh. Äußerst dekorativ sind auch unsere Fahrradhelme - knallgelb und Teenagerlila. Zwischendurch fluchen wir über Autos, die über den Feldweg fahren. Die neuen Motoren sind wirklich so leise, dass wir nichts hören. Es lag auch bestimmt nicht an unserer enormen Geschwindigkeit. Ein lautes Hupen und wir weichen. Der Stärkere hat Vorfahrt, is klar, ne? Wieder mal eine kleine Verfahrung, aber irgendwann geht es den Berg runter Richtung Kirchberg. Herrlich! Claudi lahmt ein bisschen, traut sich nicht. Ihre Stärke zeigt sich einige hundert Meter weiter: Bergauf! Kirchberg ist grausam! Das arme Hascherl Fenja ist von der Erkältung noch sehr geschwächt, ihre Lungen pfeifen und Stolz hin oder her - irgendwann wird geschoben. Während Claudi elegant den Berg hochwedelt... Na gut - für die Leistung hätte es bei Heidi Klum auch kein Foto gegeben. Aber sie hat es geschafft. Kurzer Stop beim Getränkeladen, Wasser und Zuckerwasser tanken und dann weiter Richtung Reiterhof. Dort das Pferdchen (angesichts der Größe eine falsche Bezeichnung) versorgt... Fenja stellt fest: Alle Reiter fahren mit dem Radel hin (Claudi), sind langbeinige Dinger (Claudi) und essen Äpfel (wir beide). Während Fenja die Theorie für bewiesen erklärt, meint ihre Freundin, dass das nur bei zwölfjährigen Wendyleserinnen so sei...
Nach einer Stunde zwischen Ponys, Pferden und Lasagne schwingen wir uns wieder auf den Drahtesel und es geht zurück gen Marbach. BERGAB! Kirchberg ist toll! Am Kreisel dann links und gen Heimat... oder so... Das Fazit des Tages: mehr als zwei Treppenstufen zu laufen gestaltet sich als schmerzhafter Wahnsinn. Sitzen geht auch nur bedingt. Dank der Sonnenstrahlen sind zudem einige Punkte auf der Nase zu erkennen. Yeah!

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