Was benötigt man eigentlich zum Schwimmen? Badebekleidung - check. Duschgel - check. Shampoo - check. Handtuch - ääääh... Handtuch??? Es ist ja nun schon ein Running Gag geworden, dass wir bei unserer wöchentlichen Planscherei immer etwas zu Hause vergessen. Seien es die Guppys, die Haarbürste, das 1-Euro-Stück für den Schrank oder der Fön. Viel lustiger ist es aber, wenn man zu Beginn des Ausflugs noch alle Sieben Sachen beieinander hat und erst hinterher was fehlt. Wir waren fremdschwimmen - unser Hallenbad in Freiberg hat Montags zu. Also ab nach Heilbronn. Malerisch hässlich präsentiert sich die Baustelle vor dem Soleo. Aber egal, wir sind eh drinnen im Badeparadies. Es heißt, den Widrigkeiten des Wasserkampfes zu trotzen: Gürteltiere überholen, Tiefseetaucher von oben betrachten, die Trillerpfeife des Schwimmclubdompteurs überhören und Dünnbrettbohrer - äh Brettschwimmer - vorsichtig hinter sich lassen. Es könnte sonst sein, dass man einen Fausthieb abbekommt. Ist es den fleißigen Triathleten letztendlich gelungen, aufgrund des hohen Wellengangs durch Extremkraulschwimmer zu entrinnen, weder zu ertrinken noch den Chlorwassergehalt im Körper auf ein Maximaß zu steigern - heißt es nur noch eins: ab unter die Dusche! Schon von weitem entdecke ich das Shampoo (für Strubbelhaare) und das Duschgel (für Allergiker). Was fehlt, ist ein riesiges, sonnengelbes Etwas, in das ich mich nach der Dusche einwickeln möchte: mein Handtuch, Duschtuch, Badelaken. Jedenfalls das Ding, mit dem ich die letzten Reste Chlorwasser von meinem mehr oder weniger athletischen Körper abtupfen möchte. Es folgt ein Lachanfall meinerseits, ein entsetzter Blick Claudis und als sich dann auch noch eine weitere Hallenbadduschbesucherin einmischt, sind wir mitten in einem Gespräch über alles, was in einem Bad so verschwinden kann. Leider hat die nackige Dame neben uns einen derartig grausamen Dialekt, dass wir nur die Hälfte verstehen und schleunigst die Flucht Richtung Umkleide ergreifen.
Ich habe den Begriff "abtrocknen" einfach mal in einer bekannten Suchmaschine eingegeben:
"Abtrocknen bedeutet einen Gegenstand mit einem Tuch trockenreiben." So, wenn das Tuch fehlt, bleibt der Gegenstand logischerweise nass. In diesem Falle ich. Was tun? Ich krame in den unendlichen Weiten meines Rucksacks und finde tatsächlich ein sauberes Kleidungsstück, das ich in diesem Moment nicht benötige (Ersatz vorhanden). Größe ca. 5x5 cm. Egal! Damit werden einige Quadratzentimeter meines Körpers von der Nässe befreit. Claudi leiht mir ebenfalls einen trockenen Zipfel ihres Handtuchs. Hätte mich natürlich auch trockenfönen können. Allerdings
- hätte Claudi sich einmal mehr darüber ausgelassen, dass ich so lange zum Fönen brauche
- wäre das kleine grüne Wägelchen aus Weinsberg gekommen
- wollte ich die Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses vermeiden. Dann lieber doch mit einer Unterhose abtrocknen...
Zu Hause treffe ich den verbliebenden Zwilling und bringe dem Tuch mit der schönen Sommerfarbe schonend bei, dass sein Bruder entführt wurde. Die Tränen fließen immer noch.
Ich weiß, was du zu Ostern kriegst :-)
AntwortenLöschenEin Gürteltier? Schwimmflügel? Taucherflossen? :)
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