Gazellen sind possierliche Tierchen. Mit ihren langen Beinen rasen sie in halsbrecherischer Geschwindigkeit durch die Welt und vollführen artistische Sprünge. Der Inbegriff von Sportlichkeit. Leider werden die Savannen-Bambis in den meisten Dokumentarfilmen vom Löwen gefressen. Wahlweise auch vom Geparden. Oder vom Krokodil. Der Schnellere gewinnt.
Anders verhält es sich mit der Couchgazelle. Zwar ernährt sie sich wie ihre afrikanische Verwandte vorwiegend vegetarisch. Ihre Beine sind allerdings weniger schlank, sie ist weniger schnell und von artistischer Eleganz so weit entfernt wie Nowosibirsk vom Äquator. Sie macht es sich gern, die Füchse unter euch ahnen es, auf dem Sofa gemütlich und konsumiert Schoki. Bevorzugt in rauen Mengen. Gehetzt wird sie nicht von Löwen oder Geparden, wohl aber von ihrem schlechten Gewissen. Das treibt sie vorwärts, fort von der Couch, raus ins Mistwetter. Zu Fuß, zu Rad, zu Pferd, zu Lande und zuweilen auch zu Wasser.

Weil das nach Ausgleich schreit und Sport bekanntlich Stress abbaut, laufen wir seit dem Frühjahr 2012. Oft zusammen. Dabei fanden wir heraus, dass wir beide amtlich bescheinigte Sportnieten sind. Jaja, die der schlimmsten Sorte: Wir wurden zuletzt in die Völkerball-Mannschaft gewählt, schlichen im Schneckentempo die 100-Meter-Distanz, schwänzten den Schwimmunterricht und kassierten für unsere Lahmarsch-Leistung gewöhnlich Note drei abwärts.
Perfekte Voraussetzungen für unser Ziel 2013: Einen Triathlon überstehen. Das heißt 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Rad fahren, 5 Kilometer laufen. Termin: Mitte Mai. Uns geht der Arsch auf Grundeis, aber beschlossen ist beschlossen.Wie die Schnapsidee zustande kam? Fenja hat 2012 ein paar nette Texte über die MZ (Marbacher Zeitung)-Rookies geschrieben. Das waren (sind?) etwas sportlichere Menschen, die noch nie einen Triathlon bewältigt haben – unter Anleitung trainierten und es sogar schafften. Irgendwann meinte Fenja großspurig: „Das kann ich auch.“ Nur zu dumm, dass das letzte sportliche Highlight wahrscheinlich das Planschen im Hotelpool war. Nun gut, in Claudi war schnell eine verrückte Sportfreundin gefunden – und das Duo in fernale geboren.
Auf diesen Seiten werden wir euch teilhaben lassen an unserem dilettantischen Training. Wir werden wichtige Fragen klären, wie: Wieso haben Schwimmer immer so dämliche Brillen auf? Wird Kraul-Stil überbewertet? Braucht mein Fahrrad eigentlich Reifen? Warum ist der kleine Nuttenhund schneller als ich?
Viel Spaß mit Pleiten, Pech und Pannen wünschen Claudi und Fenja!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen